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Amadeus zum Dreissigsten

Der 30. Geburtstag des Kleintheaters 12 soll gebührend gefeiert werden. Mit dem Schauspiel «Amadeus» von Peter Shaffer wollen wir einen Augen- und Ohrenschmaus auf die Bühne bringen.

Der Inhalt von Amadeus ist schnell erzählt: Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) schrieb mit neun Jahren seine erste Symphonie. Das Wunderkind reiste mit seinem Vater durch ganz Europa und spielte vor Königen, Fürsten und Klerikern. Sein musikalisches Genie stand im Gegensatz zu seiner Lebensart, mit der er seine Zeitgenossen immer wieder vor den Kopf stiess. In der Kaiserstadt Wien, vom musikbegeisterten Jospeh II regiert, liess sich der erwachsene Mozart gegen den Wunsch und Willen seines starken Vaters nieder, heiratete unstandesgemäss und versuchte, sich seinen Platz an der Sonne zu ergattern. Sein naives Wesen erkannte nicht, dass neidische Konkurrenten alles daran setzten, das junge Genie zu zerstören. Mozarts grösster Feind und gleichzeitig tiefster Bewunderer war der italienische Hofkomponist Antonio Salieri, der die Gunst des Kaisers und damit grossen Einfluss genoss. Er erkannte früh, dass der Tölpel Mozart eine göttliche Gabe besass, die ihm, Salieri, fehlte. Seine eigenen Kompositionen waren vergleichsweise stümperhaft, was den gebildeten und weltgewandten Mann zu rasender Eifersucht trieb. In Peter Shaffers Amadeus wird deshalb die (historisch nicht bewiesene) Geschichte um Mozarts Aufstieg und frühen Tod aus der Optik des enttäuschten und unglücklichen Salieri geschildert. Er erzählt, warum und wie er Wolfgang Amadeus Mozart zerstört und ermordet haben will. Und er tut dies mit atemberaubenden Worten.

Peter Shaffer hat Amadeus 1979 geschrieben und mit diesem grossartigen Werk auf Anhieb einen Hit gelandet. Schon kurz nach der Uraufführung wurde es auch am Schauspielhaus Zürich gespielt und fand begeisterte Zuschauer und Kritiker. Durch Milos Formans grandiose Verfilmung (11 Oscars) gewann Amadeus weltweite Popularität und läutete einen Mozart-Boom ein. Wir sind uns bewusst, dass wir uns mit der Wahl dieses modernen Klassikers keine leichte Aufgabe gestellt haben. Das Jubiläumsgeschenk an uns und unsere Zuschauer fordert bestimmt unsere ganze Aufmerksamkeit und unseren vollen Einsatz. Entgegen der bisher üblichen Zurückhaltung in Bezug auf die Besetzung (wir haben wenn immer möglich eine ausgewogene Rollenverteilung angestrebt) werden wir dieses Mal drei wirklich starke und anspruchsvolle Rollen zu vergeben haben: Salieri, Mozart und Constanze. Daneben gibt es etwa zehn grössere oder kleinere Sprech– und je nach Inszenierung auch einzelne stumme Rollen. Gespielt wird, dem Stück entsprechend, wieder in Hochdeutsch. Neben den packenden Dialogen bietet Amadeus viele Möglichkeiten in Bezug auf Bühnenbild, Kostüme und natürlich den Einsatz von Mozarts Musik. Genau das Richtige für einen runden Geburtstag!

Buchhinweis für Interessierte:
«Amadeus», Peter Shaffer
Fischer TB 7063, 14 Franken




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