Schrille Alpenidylle
Am Donnerstag feierte das Kleintheater 12 die Premiere des Stücks
«Wo die Hirschlein seufzen». Das Publikum kam in Scharen ins
reformierte Kirchgemeindehaus.
VON ANNINA SINGER
«Ich kann locker an die Premiere gehen», freut
sich Regisseur Mani Hildebrand. Seit September habe die Gruppe geprobt, und
jeder habe alles gegeben, meint Hildebrand weiter. «Erstaunlicherweise
passte die Besetzung von Anfang an, es musste keine Rolle ausgewechselt
werden», so der Regisseur, «und durch das frühe
Zur-Verfügung-stellen des Saals konnte sich die Theatergruppe bestens an
den Aufführungsort gewöhnen.»
«Einzig die Reaktion des Publikums auf die Kostüme
macht mich etwas nervös», sagt Mani Hildebrand. Diese wurden
nämlich alle von der Crew selbst genäht. «Wir hätten sie
vom Kostümverleih beziehen können, aber wir versuchen durch die
selbstgemachten Gewänder eine persönliche Note ins Stück zu
bringen», betont der Regisseur.
Um das Leben bangen
Das Stück versetzt die Zuschauer in die idyllische Bergwelt, wo alles
noch in Ordnung zu sein scheint. Doch der Schein trügt. Denn die
Hirschlein seufzen und bangen um ihr Leben. Böse Wilderer wollen ihnen auf
den Leib rücken. Wildhüter und Jungförster Xaver Ganghofer kann
sie nur mit List überwältigen und verliebt sich dabei in Resi, die
Jungkäserin. Es ist ein lebhaftes Durcheinander von Verliebten,
Verrückten, Jägern und gejagten. Das Stück belacht jedes noch so
schweizerische Klischee, und den schauspielern ist es überlassen, einfach
einmal nach Lust, und Laune zu lästern, zu toben oder ganz gewaltig zu
flirten.
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