links
Regie

Woher wir kommen - wohin wir gehen

Hans Strub, initiativer Pfarrer der damaligen reformierten Kirchgemeinde Schwamendingen-Ost, gründete 1969 das Kleintheater 12. (Die "12" stand bereits für den 12. Zürcher Stadtkreis, der allerdings erst 1971 Wirklichkeit werden sollte.) Während zehn Jahren leitete Hans Strub die Gruppe und führte Regie. Abgelöst wurde er 1979 durch Anita Mezger-Stefani und ab 1983 durch den noch jungen, theaterbesessenen Schwamendinger Walter Michael Krumm, der sein Hobby inzwischen zum Beruf gemacht hatte.

Nach der Produktion von 1985 zog sich Walter "Woodly" Krumm zurück. Die Gruppe versuchte sich erfolglos mit einem Gastregisseur und löste sich dann praktisch auf. 1988 fand man sich aber erneut zusammen, um über ein Projekt für das Jubiläumsjahr 1989 zu diskutieren. Die Lust war zurückgekehrt, und so kam es zur bisher grössten und aufwendigsten Produktion des Kleintheaters 12: Ödön von Horváths "Geschichten aus dem Wiener Wald". Das Team wuchs schnell auf über 30 Mitwirkende. Erstmals wurde intensive Pressearbeit geleistet (Zeitungen, Radio und Tramwerbung) und gleichzeitig bei verschiedenen Institutionen um finanzielle Unterstützung nachgesucht. Der unerwartet grosse Erfolg und die positiven Reaktionen von Publikum und Presse waren Ansporn, auf dem angefangenen Weg weiterzugehen. Um Kontinuität zu garantieren, konstituierte sich die lose Theatergruppe im folgenden Jahr als Verein. Das zahlte sich aus, denn seither wurde wieder jedes Jahr ein Stück aufgeführt. Zwischen 1989 und 1999 besuchten wir unsere kleine Stadt, erlebten den nackten Wahnsinn, tappten in eine Falle, entführten den Papst, fanden Glaube, Liebe und Hoffnung, gründeten ein Festkomitee, verschrieben alles auf Krankenschein, trommelten über Mittag und halfen Wachtmeister Studer, einen kniffligen Fall zu lösen. 1999 feierte das Kleintheater 12 mit dem Jubiläumsstück "Amadeus", der 11. Produktion der "zweiten Generation", seinen 30. Geburtstag. Durch den unerwartet frühen Tod unseres langjährigen Freundes, Regisseurs und einzigen Ehrenmitglieds Michael Boutari (Walter Michael Krumm) im September 1998 riss gleichsam der Faden zur Vergangenheit, zu den Wurzeln unseres Theaters. Wir werden versuchen, diesen Faden statt dessen in die Zukunft zu knüpfen. Mit der Komödie "Reporter" (2000) haben wir erfolgreich den ersten Schritt ins neue Millennium getan. Im Frühjahr 2001 folgte mit der Eigenproduktion "Dracula" sogar eine Uraufführung.

Mit Klassikern und modernen Werken der Weltliteratur, eigenen Stücken sowie Bearbeitungen bestehender Stoffe wollen wir weiterhin Kultur in die "Stadt vor der Stadt" bringen. Wir bieten dem interessierten Publikum anspruchsvolles Amateurtheater - inszeniert unter professioneller Leitung. Seit einigen Jahren geniessen wir ständiges Gastrecht im reformierten Kirchgemeindehaus an der Stettbachstrasse 58, wofür wir besonders dankbar sind. Obwohl wir inzwischen auch jenseits der Kantonsgrenze einen guten Ruf geniessen und sich das Einzugsgebiet unserer wachsenden Fangemeinde ständig erweitert, verstehen wir uns nach wie vor als "Schwamendinger-Theater" und sind deshalb seit Jahren Mitglied des Quartiervereins. Auf fachlicher Ebene haben wir uns dem Regionalverband Amateurtheater Zürich/Glarus (RVA) und dem Zentralverband Schweizer Volkstheater (ZSV) angeschlossen.